Die Dokumentation beleuchtet die kultur- und wissenschaftsgeschichtlichen Hintergründe der NS-Medizin. Was veranlasste Ärzte, nicht mehr dem Menschen, sondern völkisch-rassischen "Idealen" zu dienen? Was verführte Vertreter dieses Berufsstandes dazu, skrupellose Menschenversuche durchzuführen und sich an der Tötung Hunderttausender Kranker zu beteiligen? Die bisher unveröffentlichten Briefe und Tagebücher Karl Brandts, des Begleitarztes von Hitler und Reichskommissars für das Sanitäts- und Gesundheitswesen, enthüllen den Zwiespalt zwischen eiskalter Karriereplanung und medizinischem Verantwortungsbewusstsein. Im Nürnberger Ärzteprozess steht Brandt 1946 als Hauptangeklagter vor dem Richtertribunal: Für die Ankläger ist er die zentrale Figur im NS-Gesundheitswesen. An seinem Schicksal zeichnet die Dokumentation beispielhaft ein Bild der Medizin im Nationalsozialismus.