Die Entwicklung von Personenzugloks endete bei der Königlich Preußischen Staatseisenbahn KPEV nicht mit der europaweit berühmten P 8. Es folgte noch die P 10, die dann aber erst ab 1922 von der neuen Deutschen Reichsbahn beschafft wurde. Die P 10, die die DRG als Baureihe 39 bezeichnete, war eine bärenstarke Dreizylinderlok mit der Achsfolge 1D1. Mit vier Treibachsen und einer Höchstgeschwindigkeit von 110 km/h konnten die P 10 auch Schnellzüge im Mittelgebirge ziehen. Nach 1945 blieben 85 P 10 in der DDR; während die DDR-Reichsbahn mit ihrer rekonstruierten P 10 Schiffbruch erlitt, kam die Deutsche Bundesbahn mit den im Westen verbliebenen 154 Loks ganz gut zurecht. Vor allem im Schwarzwald und im Allgäu sah man die P 10 bis zum Auftauchen der Dieselloks Reihe V 200 vor allen Zuggattungen.