Das Blaue Exil ist ein fiktionaler Bericht über einen Abschnitt im Leben eines türkischen Journalisten, der wegen eines Artikels, den er 1925 schrieb, zu einer Verbannung verurteilt wurde. Er verwandelte seine Strafe in eine Belohnung, indem er im heutigen Ferienort Bodrum ein kleines Paradies schuf. Manche halten ihn sogar für den ersten Ökologen. Der Film konzentriert sich auf diesen letzten Aspekt seines Charakters und schildert in Rückblenden die innere Zerrissenheit eines Mannes, der versucht, mit seiner Vergangenheit fertig zu werden. Das langsame Tempo ist ein gewisser Nachteil, die Rückblenden sind oft verwirrend und der Protagonist ist nicht immer sehr überzeugend. Dafür sind die Landschaftsaufnahmen von Kenan Ormanlar außergewöhnlich und der kurze Auftritt einer sehr theatralischen Hanna Schygulla (Fassbinder) verleiht dem Drama ein wenig Würze.